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Das Künstlerbuch Note des Schweizers Jos Näpflin (1950) basiert auf liegengebliebenen Zetteln aus dem urbanen Raum Zürichs, die der Künstler beispielsweise in Telefonkabinen und Bars, an Bushaltestellen oder in Fussgängerpassagen gefunden hat. Die gescannten Schriftzüge, losgelöst von der Materialität ihrer Träger, hat Näpflin im Computer zu Zeichnungen weiterentwickelt, wobei er alle gedruckten Elemente entfernte und nur das Handschriftliche bewahrte, somit von einer gewissen menschlichen Präsenz (oder eher Absenz) zeugend. In der Bearbeitung hat der Künstler die in unterschiedlichen Sprachen verfassten handschriftlichen Notizen Liebesbriefe, Einkaufslisten u.ä. sowie Kritzeleien, Zeichen, Piktogramme u.v.m. verfremdet und ihnen eine gleichzeitig maschinelle wie intime Qualität verliehen. Auf weissem Hintergrund freigestellt, pendeln sie vieldeutig zwischen räumlichen Gebilden und anonymen, aber sprechenden Wortbildern.
Die Publikation steht in einem engen Zusammenhang mit Notat.
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